DESIGUAL X BERLIN FASHION FOU NR. II | REAL TALK | WORDS TO EMPTY MY MIND

O lala - Was manchmal für Texte entstehen, wenn man sich einfach hinsetzt und drauf los schreibt ist wirklich interessant. Viele Menschen ...

O lala - Was manchmal für Texte entstehen, wenn man sich einfach hinsetzt und drauf los schreibt ist wirklich interessant. Viele Menschen haben einen Raum oder eine Zeit, in der sie am besten schreiben können. Meine "Zeit" war schon immer abends. Denn zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang ist man ungestört. Man kann seinen Gedanken freien lauf lassen, ohne fortwährend SMS oder E-Mails zu erhalten. Man ist ganz bei sich und kann sich somit leichter tiefer liegenden Gedanken widmen.


Ich habe schon einige Male darüber nachgedacht, wie schnell sich aus Nähe, Ferne entwickeln kann und wie stark beide Begriffe eigentlich miteinander verknüpft sind. Oft fällt es einem z.B nicht leicht seine eigentlichen Gedanken und Gefühle anzusprechen - Manchmal ist das sogar besonders schwer, wenn man sich Nahe ist  oder noch passender:  sein sollte. Aber ist man sich überhaupt Nahe, wenn man eine bestimmte Art von Problemen/Themen nicht einmal anschneiden kann?


Dieses Gefühl, von dem ich spreche, ist nicht so einfach in Worte zu fassen. Doch wenn man es zusammenfassen müsste, wäre es wohl eine ungesunde? Mischung aus zwei Worten. Der Nähe, aber auch der Ferne. Wisst ihr was ich meine? Diese beiden Begriffe scheinen viel enger miteinander verknüpft zu sein, als es einem manchmal lieb ist. 


Ich bin ein von Grund auf direkter Mensch, aber umgeben von "einer bestimmten Art von Personen" ist das ganz anders. Man wird still, lässt sich davon überzeugen, dass das was man fühlt irgendwie falsch ist/sein muss. Das man übertreibt... Kurzum, man geht Kompromisse ein, die eigentlich gar keine sind. Vielleicht denkt man in dem besagten Moment sogar, dass man mit diesen „Kompromiss“ einverstanden ist und ihn "in Ordnung" findet. Wenn mann sich nun aber in einem späteren, ruhigeren Moment noch einmal mit der Situation auseinandersetzt, wird einem klar, dass es alles andere als O.K. ist. Was bleibt ist ein komisches Gefühl.


Man könnte schnell das Gefühl bekommen, dass alles etwas Oberflächlich ist. Und ich meine damit nicht diesen einen Augenblick, in dem alles perfekt erscheint... Nein, ich meine den Augenblick danach. Einen Wimpernschlag später. Was dann zurück bleibt ist das Gefühl der Unsicherheit. Unsicher trifft es ehrlich gesagt nicht so richtig. Ich glaube, dass -zu Oberflächlich- vielleicht besser passt, obwohl es irgendwie gar nicht zutrifft. Like it has no soul? Ja, vielleicht.  Manchmal bekommt man das Gefühl, dass die Tiefe fehlt. 


Das Gegenüber scheint sich zu kümmern, aber irgendwie auch nicht. Es fühlt sich einfach nicht so an, als würde es von herzen kommen. Manchmal fehlt die wärme, das aufeinander zukommen. Das von Herzen bemühen, ohne Zwang und nur weil man es auch wirklich will. Ja, es ist alles etwas berechnend. Wenn es nicht gemacht werden muss, dann wird es auch nicht gemacht. Warum auch? Aber diese Einstellung geht nie lange gut... 


Was, wenn sich wirklich mal Probleme auftun? Wäre die berechnende Antwort dann auch ,,Sorry, aber wenn das so wäre, dann würde ich hier nicht mehr stehen". Haha, wenn man von aufschlussreichen Abenden reden möchte, dann wäre das meiner gewesen. Einzigartig, besonders? Man spricht oft und viel über Dinge, aber einige Aussagen wollen einem einfach nicht aus dem Kopf gehen. Man kann sie nicht zur Seite schieben oder einfach ignorieren... auch wenn man das gerne möchte. Und das bremst einen dann aus. 


Es gibt einige Dinge die man sagen möchte, aber einfach nicht aussprechen kann (wenn man dem anderen gegenüber steht). Vielleicht weil man einfach nicht den Mut hat sich dann mit der Antwort auseinanderzusetzen. Was, wenn man in dem Augenblick nicht aufgefangen, sondern weggestoßen wird? Manchmal gibt die Person einem allerdings gar nicht erst den Raum die Dinge so zu sagen, wie man es gerne möchte/ eigentlich wollte und vielleicht sogar sollte.


Und dann gelangen wir an den Punkt, an dem das Wort -Distanz- in den Raum geworfen wird. So als wäre es nur das. Ein Wort. Ihr müsst wissen, dass diese Art von Distanz immer dann besonders spürbar ist, wenn sie vorher von dem genauen Gegenteil erfüllt wurde. Nämlich der Nähe. Das Problem ist in diesem Fall nicht die räumliche Distanz... das Stillstehen an sich...sondern die Art wie mit ihr umgegangen wird. Oder besser gesagt, nicht mit ihr umgegangen wird. Auf einmal scheint jeder Fortschritt in die Ferne zu rücken und was zurück bleibt ist die Ungewissheit. Als ob die Dinge nur dann weiter voran schreitet, wenn Sie gerade passen. Was wenn es mal nicht passt? So einfach sollte es nicht sein, kann es nicht sein. Ja, mann möchte nicht, dass es so einfach ist. Denn dann wäre es ja bedeutungslos. Vielleicht ist alles in Ordnung und man sucht nach Distanz wo keine ist. Vielleicht sucht man nach einem Grund, um Distanz zu schaffen. Vielleicht auch, weil man so nicht mit dem Problem umgehen muss. Es sind die Gegensätze die einen beunruhigen. Heute alles, morgen nichts.



 Und jetzt überlasse ich euch das denken, denn worum genau es hier geht muss jeder von euch für sich entscheiden. Die Gedanken gehen nicht weg, sie stapeln sich. Ich schreibe also darüber. In der Hoffnung, dass es mir das Herz etwas leichter macht. 


Jacket: Desigual
Shoes: Office London
Bag: Stella McCartney

Pictures by : Celine Tam Anh (Link) 

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1 kommentare

  1. Wirklich tiefgründiger Text. Hat einen Augenblick gedauert mich darauf einzustellen, aber gefallen tut er mir

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